Marcel Kraus

Auf ein Wort…


Die ersten vier Wochen mit dem Model 3

Mein Tesla Model 3 in einem Parkhaus in Hürth

Ja, der eine Tag war hart. Wie im Artikel beschrieben, habe ich mich gestern darauf konzentriert, mich zu ärgern – über die 5.010 €, die mein Auto heute günstiger wäre als bei der Bestellung am 27. Mai.

Manuela hat es aber dann, wie so oft, auf den Punkt gebracht:

Marcel ärgere dich nicht darüber. Das mit den Preisen kann ich voll nachvollziehen aber du kannst es nicht mehr ändern. Freu dich, dass du dir deinen Traum erfüllen konntest. Das wird Dir mehr bringen als dich zu ärgern.

Manuela, am 18.07.2019

Recht hat sie!

Aus diesem Grund geht es heute um die ersten vier Wochen mit meinem Model 3. Zu welchem Fazit komme ich als „Petrolhead“?

Ein wahr gewordener Traum

Jahrelang habe ich auf das Model 3 gewartet. Als die Autos im Dezember 2018 in Deutschland angeboten wurden, habe ich nicht zugeschlagen. Der damalige Preis war einfach viel zu teuer für mich und ich hatte mir vorgenommen, wenn überhaupt, das günstigste Modell zu kaufen… oder auf einen Gebrauchtwagen zu warten.

Als im April dann das Modell „Standard-Reichweite Plus“ in Deutschland angekündigt wurde, war das Eis gebrochen. Ununterbrochen war ich auf YouTube und div. Foren unterwegs, alle Informationen zum Thema Tesla wurden inhaliert. Am 22. Mai machte ich mich auf den Weg nach Köln, um mir das Model 3 vor Ort einmal live anschauen zu können.

Qual der Wahl bei der Bestellung

Der Besuch in Köln hatte Konsequenzen. Zum ersten Mal saß ich in einem Model 3, doch fahren wollte ich keins: Das Performance-Modell, dass für Probefahrten zur Verfügung stand, war ausser Reichweite – das wollte ich nicht fahren.

Nachdem die finanziellen Rahmenbedingungen geklärt waren, bestellte ich mein Auto am 27. Mai. Natürlich nicht das kleine Modell, auch nicht das RWD, dass zur Disposition stand. Es wurde das AWD-Modell für wahnwitzig viel Geld; aber man lebt bekanntlich nur einmal.

Nicht nur Manuela, meine gesamte Familie machte ich verrückt mit meiner Bestellung: Ob nun ein weißer oder schwarzer Innenraum, diese Frage beschäftigte mich über Tage. Die Außenfarbe war schnell klar: Perl-weiß sollte es sein. Das erste Model 3, das ich in freier Wildbahn gesehen habe, war ebenfalls perl-weiß: Gesehen im Apple-Park-Besucherzentrum auf einer Dienstreise in Cupertino, USA im Juni 2018.

Das ich unmittelbar nach meiner Bestellung binnen 15 Minuten eine Flasche Rotwein leerte, sagt viel über meine Emotionen aus. Am nächsten Morgen hatte ich, mit Ausnahme des Katers, ein gutes Gefühl; mein wichtigster Indikator für eine gute Entscheidung. 😉

Die ersten Wochen

Ausgeliefert wurde mein Model 3 am 19. Juni, wir haben das Fahrzeug in Neuss abgeholt. Seit diesem Tag schwebe ich auf Wolken: Der Neuwagenduft, das lautlose Fahren, die stets vorhandene Leistung und das herausragende Soundsystem sind eine wunderbare Kombination.

In vier Wochen habe ich laut TeslaFi genau 2.571 km mit meinem Model 3 zurückgelegt, der Kilometerstand bei Kauf betrug 10 km. Mein BMW Z3 Roadster, den ich ebenfalls hege und pflege, wurde ca. 200 km bewegt. Manuela ist mit dem Z3 sogar mehrfach zur Arbeit gefahren, damit er nicht ungenutzt herum steht.

Mein Top-Feature? Ohne lange zu überlegen: Der Autopilot.

„Fahr mich nach Hause“

Ich fahre pro Tag ca. 110 km, nach Bonn und zurück. Der Autobahnanteil liegt bei mindestens 90 % und ich bin vorwiegend auf der rechten Spur unterwegs (woran sich einige Mittelspurfahrer mal ein Beispiel neben könnten).

Der typische Griff nach dem Auffahren auf die Autobahn ist der Griff nach dem Autopilot. Auf Abstandsstufe 3 fahre ich dem PKW vor mir entspannt hinterher und lausche der Musik aus dem Soundsystem. Im (unvermeidlichen) Stau fährt mich das Model 3 (gefühlt) autonom durch die Ansammlung an „Dinosauriern“, hier auf Abstandsstufe 1.

Dieses Feature ist ein Gamechanger, dass eigentlich einen eigenen Artikel verdient hätte: Selten kam ich so entspannt in die Firma, statt um 10 Uhr bin ich mittlerweile zwischen 8 Uhr und 8:30 Uhr im Büro. Nicht nur die Kollegen staunen, auch die Freundin erkennt mich kaum wieder.

Konsequenz des Tesla-Kaufs

Auf den Punkt gebracht: Das Fahren eines Teslas macht süchtig. Es ist nicht die Beschleunigung oder die Endgeschwindigkeit; ich fahre nach wie vor mit ca. 120 km/h auf der Autobahn und verzichte weitestgehend auf Raketenstarts.

Es ist eher das, was fehlt. Die klassischen Konzepte von „ich wähle einen Gang“, „ich fahre meinen Motor warm“ und „ich verbrenne Flüssigbrennstoff und fülle dann nach“ vermisse ich überhaupt nicht. Beispiel: Heute bin ich mit dem Z3 unterwegs, daher habe ich heute morgen getankt: Für 10 Cent mehr pro Liter als gestern Abend. Warum? Das wissen nur die Betreiber der Tankstellen.

Der eigentlich flotte Z3 (2.8l Reihensechszylinder mit 193 PS) kommt mir aktuell müde und langsam vor. Ich fahre aus dem Kreisverkehr und vergesse zu schalten. Der „Dinosaurier“ ist rau und laut, das Model 3 im Vergleich elegant und leise. Bitte nicht falsch verstehen: Ich liebe meinen Z3 und habe aktuell nicht vor, mich von dem Roadster zu trennen.

Aber: Der Kauf eines Model 3 ist nicht „irgendein“ Autokauf. Es ist der Einstieg in eine neue Welt; in die Welt des Autofahrens 2.0. Man muss es erleben, damit man es versteht. Man muss sich drauf einlassen, damit man seine Vorurteile gegen die Elektromobilität verliert.

Nach vier Wochen kann ich sagen: Ich bereue nichts. Das Model 3 ist mit großem Abstand das beste, modernste und sicherste Auto, dass ich jemals hatte. Ich freue mich auf viele weitere Monate und Jahre und viele weitere Kilometer.

* Dieser Link ist ein sogenannter Affiliate-Link. Durch Klick oder mit dem Code „marcelkraus“ erhälst du weitere zwei Wochen kostenlosen Probezeitraum für die Nutzung von TeslaFi und unterstützt gleichzeitig diesen Blog.

Hinweis

Dieser Artikel wurde von meinem ehemaligen Blog „T wie TESLA“ übernommen, den ich bis September 2022 betrieben habe. Der Inhalte wurde zwar redaktionell aufgearbeitet, für eine Richtigkeit kann aber keine Garantie gewährt werden.

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